Rückstandsanalysen im Bienenwachs: ab sofort wieder staatlich gefördert

23. April 2015
Rubrik: Öffentliche Nachrichten
Von: e.r.

Seit mehreren Jahren wird vom LVBI eine Wiedereinführung staatlich unterstützter rückstandsanalytischer Untersuchungen im Bienenwachs gefordert. Mit der Etablierung eines Bienengesundheitsdienstes (BGD) im Tiergesundheitsdienst  Bayern e.V. (TGD) können geförderte Wachsanalysen in Bayern nun wieder angeboten werden. Darüber hinaus stehen auch diverse weitere labordiagnostische Untersuchungen an Bienen und Bienenprodukten zur Verfügung.

Bienengesundheitsdienst im Tiergesundheitsdienst Bayern e.V.

Der Tiergesundheitsdienst Bayern e.V. ist ein unabhängiger, gemeinnütziger Verein zur Förderung und Sicherung der Gesundheit von Nutztieren sowie zur Sicherstellung der Erzeugung gesundheitlich einwandfreier tierischer Nahrungsmittel. Seit vielen Jahren existieren im TGD bereits Fachgruppen, die alle in Bayern zur Nahrungsmittel-Erzeugung gehaltenen, „klassischen“ Nutztierarten betreuen. So existieren Gesundheitsdienste für Rinder, Schweine, Geflügel und Pelztiere, Schafe, sowie Fische.

Im Januar 2015 wurde das Portfolio des TGD mit der Gründung eines Bienengesundheitsdienstes um ein weiteres bedeutungsvolles Nutztier, der Honigbiene, erweitert. In enger fachlicher Kooperation mit dem Fachzentrum Bienen der Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau in Veitshöchheim, stellt der BGD eine diagnostische Anlaufstelle für alle bayerischen Imker, Imkerverbände und Tierärzte in Bezug auf das Thema Bienengesundheit dar. Aufgrund einer Förderung des BGD durch das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft, können die Leistungen des TGD im Fachbereich Bienen für bayerische Imker in den meisten Fällen unentgeltlich angeboten werden.

Das ab sofort verfügbare Angebot des Bienengesundheitsdienstes umfasst neben der Analyse von Bienenwachs hinsichtlich Rückständen von Pestiziden und Tierarzneimitteln auch die Untersuchung von Bienen auf Befall durch Parasiten wie Varroa destructor, Acarapis woodi, Nosema spec. und Malpighamoeba mellificae. Weiterhin sind Einsendungen zur Bestimmung neozoischer und einheimischer Bienenschädlinge möglich.

Aktuell noch in der Entwicklungsphase für einen zukünftigen Routineeinsatz befinden sich molekulargenetische Methoden zur Identifizierung von Bienenviren sowie ein bayernweites Monitoring-Programm zur  Amerikanischen Faulbrut (AFB). Im Futterkranz von Bienenvölkern sind bereits bis zu zwei Jahre vor einem Ausbruch klinischer Symptome Sporen des AFB-Erregers Paenibacillus larvae nachweisbar. Mittels stichprobenartiger Untersuchungen von Futterkranzproben auf freiwilliger Basis können Seuchenherde und gefährdete Völker identifiziert und so die Sporenverbreitung eingedämmt werden.
Auch die Einsendung von Honigproben für staatlich geförderte Analysen hinsichtlich Qualität und Sorte bzw. Kontaminationen durch Rückstände soll zukünftig über den Bienengesundheitsdienst erfolgen. 

Die Probenuntersuchung findet primär in den Laboren der Zentrale des Tiergesundheitsdienst Bayern e.V. in Grub statt. Untersuchungsmaterial kann auf dem Postweg eingesendet, oder in einer der neun regionalen Geschäftsstellen des TGD in Bayern abgegeben werden. Über einen Kurierdienst werden die in Geschäftsstellen abgegebenen Proben täglich zur Untersuchung nach Grub verbracht.

Für Fragen und weiterführende Informationen wenden Sie sich bitte an:

Dr. Andreas Schierling
Bienengesundheitsdienst
Tiergesundheitsdienst Bayern e.V.
Senator-Gerauer-Str. 23
85586 Poing
Tel: 089/9091-231
Fax: 089/9091-202
Email: andreas.schierling@tgd-bayern.de