Fachvortrag am Samstag

Bereits am Samstag hatte Dr. Andreas Schierling das Angebot des Bienengesundheitsdienstes als Einrichtung des Tiergesundheitsdienstes Bayern vorgestellt. Der Dienst ist eine Anlaufstelle für Imker und Imkerverein in Sachen Diagnose und Prophylaxe von Bienenkrankheiten. Er kooperiert eng mit dem Fachzentrum Bienen der Landesanstalt für Wein- und Gartenbau (LWG) Veitshöchheim und wird durch das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten gefördert

Am Sonntag überreichte Vorsitzender Eckard Radke dem Oberbürgermeister der Stadt Aschaffenburg, Klaus Herzog, als Dank für die Gastfreundschaft einen Bienenbaum.

Vertreterversammlung

Der Vorsitzende Eckard Radke stellte in seinem Jahresrückblick die Entwicklung des Verbands und der Imkerei in Bayern vor. Das Interesse an der Bienenhaltung ist in der Bevölkerung ungebrochen und so stieg auch im Jahr 2014 die Zahl der aktiven Mitglieder um mehr als 1000, die Zahl der gemeldeten Völker stieg von 158.586 auf 166.370.

Im Nachgang zum Imkertag 2014 habe sich der Vorstand intensiv mit der künftigen Ausrichtung des Festes beschäftigt und als Konsequenz das Angebot in Aschaffenburg erweitert. Er kündigte an, dass dieser Prozess der Umgestaltung fortgesetzt werde.

Alle Fachbereiche konnten wieder besetzt werden. Ansprechpartner für Bienenweide und Naturschutz ist Karsten Burghardt aus Nürnberg. Im Juni 2015 hat der Vorstand beschlossen, das Team der Obleute mit einem Fachmann in Sachen Landwirtschaft zu verstärken. Der Vorsitzende begrüßte als „Beirat für Fragen der Landwirtschaft“ Herrn Leo Seit. Als Landwirt und Imker übernimmt er eine wichtige beratende Funktion für Gespräche und Verhandlungen.

Der Vorsitzende erklärte, dass die Förderung durch die EU an die Zahl der Völker gebunden sei. Sie lege den Stichtag für die Meldung der eingewinterten Völker fest. Die EU schreibe nicht vor, was ein Land fördern solle, jedes Bundesland könne für sich festlegen, welche Maßnahmen unterstützt werden. Erfreulich sei, dass mit den Änderungen der Förderrichtlinien für 2015 wieder mehr an die Imker ausgeschüttet werden konnte. Durch die steigende Nachfrage war in den vergangenen Jahren die Förderquote bei investiven Maßnahmen bis auf 10,54% im Jahr 2014 gesunken. In diesem Jahr konnte ein Fördersatz von 24% an die Imker ausgeschüttet werden. Die Fördersumme habe sich von 489.000 im Jahr 2006 auf 961.379 im Jahr 2014 fast verdoppelt.

Mit Blick auf die Zukunft rief er die Imkerverbände zum Zusammenhalt auf. Viele Entscheidungen werden nicht in München oder Berlin, sondern in Brüssel verhandelt. Deshalb brauchen die Imker einen starken Verband.

Die Kassenprüfung bescheinigte eine solide Haushaltslage des LVBI. Der Vorsitzende erläuterte, dass der Vorstand im Haushaltsplan für 2016 Rückstellungen für die Förderung der Zucht und Belegstellen sowie für die Förderung besonderer Projekte eingeplant habe. Träger dieser Projekte könnten auch Vereine oder Verbände im LVBI sein.

Als besondere Aufgabe habe sich der Vorstand für 2016 vorgenommen, in Zusammenarbeit mit den Instituten eine Leitlinie für Veterinäre im Umgang mit Amerikanischer Faulbrut zu entwickeln.

Peter Maske ergänzte als Präsident des Deutschen Imkerbunds, dass die Anfrage des D.I.B. an die Berufsgenossenschaften, welche Schäden Imker verursachen, immer noch nicht beantwortet sei und weiter verfolgt werde.

Die Vielzahl der Anträge stellte die Ausdauer der Vertreter auf eine harte Probe. Schade ist, dass einigen Anträgen nicht zugestimmt werden konnte, weil sie inhaltliche, fachliche oder sachliche Fehler enthielten. So verstößt zum Beispiel der Antrag auf Satzungsänderung im LVBI bezüglich der Vorstandschaft in den Ortvereinen gegen geltendes Vereinsrecht. Eine Erstattung der Mehrwertsteuer ist per Gesetz nicht möglich. Förderzeiträume und Stichtage richten sich nach dem Wirtschaftsjahr der EU.

Der Antrag auf Partnermitgliedschaft für Eheleute oder Lebenspartnerschaften im LVBI wurde als Vorschlag aufgegriffen. Wer auf dem Etikett als Imker genannt wird, haftet und muss deshalb Mitglied im D.I.B. sein. Bis zum Imkertag 2016 will der Vorstand in Zusammenarbeit mit dem D.I.B. eine praktische Lösung für die Frage der Produkthaftung und den Beitrag für den D.I.B. finden.

Zugestimmt wurde zu folgenden Anträgen: Die Mitglieder des Vorstands enthalten sich bei der Wahl der Kassenprüfer oder anderer Personen, die Kontrollfunktionen übernehmen. Die Änderung der Satzung wird vorgenommen, sobald weitere Änderungen einen Neudruck zwingend notwendig machen. Bis dahin hält sich der Vorstand an die Regelung im Sinne der Satzungsänderung.

Der Umbenennung des Vorstandes des LVBI in Präsidium wurde zugestimmt. Es wurde argumentiert, dass der Vorsitzende als Präsident des LVBI ein höheres Ansehen in Verhandlungen mit dem Ministerium und anderen Verbänden erfahre.